KAÖ-Vizepräsident Haiderer: Maßnahmen innerhalb wie außerhalb der Schulen noch bei weitem nicht ausgeschöpft
„Kindergärten und Schulen zu schließen sollte – wenn überhaupt – der allerletzte Schritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie sein“, fordert die Katholische Aktion Österreich (KAÖ). „Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus kann noch eine Vielzahl von Maßnahmen gesetzt werden, innerhalb der Schulen wie auch in anderen Bereichen, bevor die Kindergärten und Schulen zur Gänze geschlossen werden“, betont der Vizepräsident der KAÖ, Armin Haiderer.
„Es ist allgemein bekannt und durch Studien belegt, dass die Übertragungs- und Ansteckungsrate bei den Kindern deutlich niedriger ist. Zudem wird jeder Kinderpsychologe bestätigen, dass Kinder ein hohes Maß an Stabilität und Alltagsroutine brauchen, und das ist nun einmal durch den Schulalltag gegeben. Darüber hinaus wissen wir noch gar nicht, wie sich längere fehlende Sozialkontakte auf Kinder auswirken. Abgesehen davon lebt die Schule von persönlicher Interaktivität“, so Haiderer, der selbst Lehrer ist.
Auch sei es ein zwiespältiges Signal, wenn man sich normalerweise für ein Höchstmaß an Bewegung für die Kinder einsetzt und dann sie zwingt, im Heimunterricht stundenlang vor dem Computer zu sitzen.
Haiderer verweist auch auf einen weiteren Begleiteffekt der Schließung der Kindergärten und der Elementar- und Sekundarstufe der Schulen: Viele Eltern müssen sich zur Kinderbetreuung freinehmen, auch jene, die in gegenwärtig kaum ersetzbaren Berufen - etwa im Gesundheitswesen – arbeiten.
„Die Schulschließungen sind ein Szenario, das wir unbedingt vermeiden sollten. Als Katholische Aktion appellieren wir daher an die Regierung, besonders an den Gesundheitsminister und an den Bundeskanzler, im Blick auf die Kinder nicht nur Zahlen, sondern das Gesamt der möglichen Auswirkungen auf die heranwachsende Generation heranzuziehen“, erklärt der KAÖ-Vizepräsident.
Mag. Josef Pumberger, Generalsekretär der Katholischen Aktion Österreich