KAÖ-Präsident Wimmer: Wer weniger fossile Energie verbraucht, soll dafür auch belohnt werden – Wahlkampf: Pläne der meisten Wahlwerber zum Klimaschutz sind weder mutig noch ehrgeizig
„Jene, die weniger fossile Energie verbrauchen und damit zum Klimaschutz beitragen, sol-len dafür auch belohnt werden“, fordert der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer. „Wir treten für das Modell eines Öko-Bonus ein, als ein wichti-ges Element einer ökosozialen Steuerreform. Es ist sehr wichtig, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel sozial verträglich gestaltet werden. Dass dies möglich ist, haben Länder wie die Schweiz, Schweden und Norwegen bereits gezeigt. Entsprechende Modelle für Österreich sind bereits von mehreren Organisationen vorgelegt worden, unter anderem vom Wirtschaftsforschungsinstitut. Als Katholische Aktion fordern wir alle wahlwerbenden Parteien auf, diese Vorschläge endlich ernsthaft zu diskutieren.“
Die Katholische Aktion tritt seit längerem für eine ökosoziale Steuerreform ein. Durch eine Besteuerung von Energie aus fossilen Brennstoffen und gleichzeitiger Streichung umwelt-schädlicher Subventionen würden "Energieverschwender" mehr zahlen. Durch einen "Öko-Bonus" soll gleichzeitig ein Ausgleich für Familien und Geringverdiener geschaffen wer-den, sodass diese finanziell nicht zusätzlich belastet werden. Da diese Gruppen in der Re-gel auch weniger Energie verbrauchen, profitieren sie finanziell in vielen Fällen von einem solchen Bonus. „Es wäre ein Gewinn für das globale, das nationale und das soziale Klima“, so Wimmer.
Der Ruf nach einer ökosozialen Steuerreform ist auch eine der Forderungen des Klima-volksbegehrens, für das derzeit Unterstützungsunterschriften gesammelt werden und das von der Katholischen Aktion unterstützt wird.
„Der Klimawandel ist ein Thema, das vielen Österreichern unter den Nägeln brennt, denn seine Auswirkungen auf unser Leben werden dramatisch sein, daran lässt die Wissenschaft inzwischen keinen Zweifel“, so Wimmer weiter. „Vor diesem Hintergrund ist die Art und Weise, wie das Thema im laufenden Wahlkampf zur Sprache kommt, mehr als verwunder-lich. Aussagen über konkrete und wirksame Maßnahmen in der nächsten Legislaturperiode fehlen weitgehend. So wird Österreich seinen Platz als Schlusslicht beim Klimaschutz in Europa nicht loswerden“, kritisiert der KAÖ-Präsident. „Dabei geht es beim Klimaschutz auch darum, dass Österreich auf diesem Gebiet Gefahr läuft, den technischen und wirt-schaftlichen Anschluss und damit Arbeitsplätze zu verlieren.“
„Für uns als Christen kann ein sorgfältiger Umgang mit Gottes Schöpfung kein ‚Neben-thema‘ sein. Hier geht es um unsere Verantwortung für uns selbst, unsere Mitmenschen, unsere Nachkommen und die gesamte Mitwelt. Wir müssen diese Verantwortung auch von der Politik einfordern“, so Wimmer.
Rückfragehinweis:Mag. Josef Pumberger, Generalsekretär der KAÖ